Kategorie: Finanzen

Alles rund um Finanzen, Finanzbildung, Umgang mit Geld, Sparen, usw.

  • Finanzbildung 2023: Finanzwissen in Deutschland wird besser

    Finanzbildung 2023: Finanzwissen in Deutschland wird besser

    Die ersten Ergebnisse der durch die BaFin koordinierte Umfrage zur Finanzkompetenz der Deutschen ist da. Das Finanzwissen wird zwar häufig noch als ausbaufähig beschrieben, wurde aber im Vergleich zur letzten BaFin-Umfrage tatsächlich besser. Aber es gibt auch noch Lücken – vor allem bei Menschen in Deutschland ohne höheren Bildungsabschluss und bei niedrigeren Haushaltseinkommen.

    10 Fragen für unser Finanzwissen

    Insgesamt mussten zehn Fragen zum einfachen Finanzwissen beantwortet werden. Von einfachen Rechenaufgaben zum Zins und Zinseszins, über Single-Choice Fragen zu den Themen Risiko, Diversifikation und Inflation.

    In einem Jahr bekommen Sie 1.000 Euro ausgezahlt und die Inflationsrate beträgt konstant 3 %. Können Sie sich nach diesem Jahr mit diesen 1.000 Euro mehr, genauso viel oder weniger kaufen, als Sie es heute können?

    Einfluss von Inflation auf die Kaufkraft

    Angenommen, Sie leihen einem Freund abends 25 Euro und er gibt Ihnen am nächsten Tag 25 Euro zurück. Wie viele Zinsen hat er auf diesen Kredit gezahlt?

    Zinsen

    Sie legen 100 Euro auf einem gebührenfreien Sparkonto mit einem garantierten Zinssatz von 2 Prozent pro Jahr an. Wie hoch wäre der Kontostand, einschließlich Zinsen am Ende des ersten Jahres?

    Einfache Zinsrechnung

    Wie hoch wäre der Kontostand nach fünf Jahren, wenn der Zins am Ende jedes Jahres angespart würde? Das Konto ist gebühren-/steuerfrei.

    Zinseszins verstehen

    Eine Geldanlage mit hoher Rendite ist wahrscheinlich sehr risikoreich.

    Risiko und Rendite

    Eine hohe Inflation bedeutet, dass die Lebenshaltungskosten rasch steigen.

    Inflation

    Normalerweise lässt sich das Anlagerisiko am Aktienmarkt verringern, indem man eine Vielzahl verschiedener Aktien kauft.

    Diversifikation

    Damit ein digitaler Finanzvertrag rechtskräftig ist, muss man ihn zusätzlich auf Papier unterzeichnen.

    Digitale Finanzverträge

    Persönliche Daten, die ich ins Internet stelle, können dazu verwendet werden, mir gezielt personalisierte Werbung oder finanzielle Angebote zu unterbreiten.

    Persönliche Daten

    Diese zehn Fragen wurden den Teilnehmern zum Thema Finanzwissen gestellt. Wie viel konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantworten?

    Die Ergebnisse: Finanzwissen deutlich besser als 2019

    Also, was kam dabei heraus? Durchschnittlich konnten acht von zehn Fragen richtig beantwortet werden. Im Vergleich zur Umfrage aus dem Jahr 2019 wurden zwei Fragen ergänzt. Damals wurden acht Fragen zum Finanzwissen gestellt. Knapp 50 Prozent der Befragten konnten bis auf zwei Fragen alles richtig beantworten – d. h. 7 oder mehr richtig beantworten.

    Finanzwissen unterscheidet sich: Geschlecht, Alter und Bildungsabschluss

    Es gibt aber auch Unterschiede bei unterschiedlich betrachteten Gruppen.

    Frauen konnten durchschnittlich 7,6 Fragen richtig beantworten, Männer dagegen 8,4.

    60-79-Jährige beantworteten durchschnittlich etwas weniger Fragen zum Finanzwissen richtig (7,6 Fragen im Durchschnitt), als die jüngeren Altersgruppen (8,2 Fragen im Durchschnitt richtig bei den 18-59-Jährigen).

    Und auch das Haushaltseinkommen beeinflusst das durchschnittliche Finanzwissen. Haushalte mit niedrigerem Einkommen konnten im Durchschnitt weniger Fragen richtig beantworten. Zum Vergleich: Monatliches Haushaltseinkommen von unter 1.900 Euro konnte durchschnittlich 7,2 Fragen richtig beantworten. Am oberen Ende des monatlichen Einkommens von 4.500 Euro oder mehr konnten dagegen 8,6 Fragen richtig beantwortet werden.

    Der Bildungsabschluss der befragten Verbraucher wurde in zwei Gruppen aufgeteilt. Zum einen Personen „mit Abitur, einer Meisterprüfung oder abgeschlossenem Studium“ und zum anderen „Befragte, die höchstens einen mittleren Schulabschluss oder eine berufliche Grundbildung abgeschlossen haben“. Die erste Gruppe mit höherem Bildungsabschluss konnte durchschnittlich 8,5 Fragen richtig beantworten – die Gruppe ohne oder mit höchstens mittlerem Schulabschluss dagegen nur 7,1 Fragen im Durchschnitt.

    7 von 10 Fragen wurden von mindestens 80 % richtig beantwortet

    Auch wenn viele Artikel vermuten lassen, dass es um unser Finanzwissen nicht so gut steht, vier der zehn Fragen wurden im Durchschnitt von mindestens 90 Prozent richtig beantwortet.

    Dazu zählen die Fragen zur

    • Inflation („Eine hohe Inflation bedeutet, dass die Lebenshaltungskosten rasch steigen.“),
    • Zinsen („Angenommen, Sie leihen einem Freund abends 25 Euro und er gibt ihnen am nächsten Tag 25 Euro zurück. Wie viele Zinsen hat auf diesen Kredit gezahlt?“)
    • und persönliche Daten. („Persönliche Daten, die ich ins Internet stelle, können dazu verwendet werden, mir gezielt personalisierte Werbung oder finanzielle Angebote zu unterbreiten.“)

    Noch immerhin 85 Prozent konnten die Fragen zu Risiko und Diversifikation richtig beantworten. Also wissen, dass eine Geldanlage mit hoher Rendite wahrscheinlich sehr risikoreich ist. Und, dass sich das Anlagerisiko am Aktienmarkt normalerweise verringern lässt, indem man eine Vielzahl verschiedener Aktien kauft.

    Bei Krypto und digitale Vertragsunterzeichnung hat mindestens jede dritte Person Nachholbedarf

    Jedoch gibt es auch Themen, in denen mindestens jede vierte bzw. dritte Person nicht richtig lag bzw. schon angab, die Antwort nicht zu wissen.

    Drei von vier Personen (74 %) konnten die Frage zum Thema Zinseszins („Wie hoch wäre der Kontostand nach fünf Jahren, wenn der Zins am Ende jedes Jahres angespart würde? Das Konto ist gebühren-/steuerfrei.“) im Durchschnitt richtig beantworten. Immerhin ist das ein Anstieg um 18 Prozentpunkte im Vergleich zur Umfrage in 2019. Damals konnten es im Mittel nur fast jede zweite Person (56 %) beantworten. Aber auch in heute gibt es größere Unterschiede bei dieser Frage hinsichtlich der Geschlechter (m: 82 %, w: 66 %) und Bildungsabschluss (hoch: 82 %, mittel: 58 %), die im Schnitt richtig lagen.

    Bei zwei Fragen lagen die Befragten besonders häufig daneben – also wussten die richtige Antwort NICHT.

    Beim Thema Kryptowährungen konnten im Schnitt insgesamt nur 66 % die richtige Antwort geben. Also wissen, dass Kryptowährungen (noch) keine gesetzlichen Zahlungsmittel sind. Jeweils etwas mehr als 15 Prozent wussten es nicht oder lagen falsch.

    Schlusslicht ist die Frage zum Thema digitaler Finanzvertrag („Damit ein digitaler Finanzvertrag rechtskräftig ist, muss man ihn zusätzlich auf Papier unterzeichnen.“). Weniger als die Hälfte der Befragten (45 %) lagen im Schnitt richtig und jeweils knapp 30 Prozent wussten es nicht bzw. lagen falsch. Bei der Gruppe mit höchstens mittlerem Bildungsabschluss waren es sogar nur 31 Prozent – also in etwa nur jede dritte Person. Da diese Frage erst seit 2022 in den Fragenkatalog der OECD mit aufgenommen wurde, gibt es dazu keine historischen Vergleichsdaten.

    Fazit

    Mehr Details zu den ersten Ergebnissen hat die BaFin hier aufgeführt und auch in einer eigens veröffentlichten Präsentation sind die Einzelheiten zu den Ergebnissen dokumentiert.

    Die Verbraucherschutz-Expertin Dr. Daniela Röstel der BaFin sieht zwar generell Nachholbedarf, und insgesamt sieht die BaFin Verbesserungspotenzial. Die Realität sieht aber gar nicht so schlecht aus:

    21 Prozent konnte ALLE Fragen richtig beantworten und fast 70 Prozent konnten 8 oder mehr von 10 Fragen richtig beantworten.

    Im Durchschnitt konnten acht der zehn Fragen zum Finanzwissen richtig beantwortet werden.

    Nur 9 Prozent konnten (weniger als) die Hälfte der Fragen richtig beantworten (5 oder weniger).

    Könnte doch schlimmer sein – auch wenn es sich bei den Fragen um sehr einfache Aufgaben handelte!?

    BaFin koordiniert Finanzkompetenz in Deutschland für die OECD

    Die deutsche Bankenaufsicht (BaFin, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hat im Herbst letzten Jahres eine neue Studie zur Finanzbildung koordiniert.

    Die BaFin Umfrage ist Teil einer Befragung der internationalen Finanzbildungsinitiative der OECD. Seit 2019 koordiniert die BaFin die Datenerhebung für Deutschland. Im September und Oktober 2022 fand die letzte Umfrage statt. 1000 computergestützte Telefoninterviews mit Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren in Deutschland wurden durchgeführt.

    Die doch recht umfangreiche Befragung (siehe hier den Fragebogen aus dem Jahr 2019, und hier die Basis der OECD aus 2022) behandelt Finanzwissen, die Einstellung zu Geld und Finanzen und unser Vertrauen in das Finanzsystem.

    Die ersten Ergebnisse liegen nun vor – und zwar die zum Thema Finanzwissen.

    Die vollständigen Ergebnisse werden im Laufe des Jahres 2023 erwartet.


    Anmerkungen & Quellen


    Daten und Informationen, Stand: 20.04.2023

    Titelbild: Alexander Grey auf Unsplash

    BaFin (2023): Finanzwissen ausbaufähig. BaFin Journal. 20.04.2023. https://www.bafin.de/dok/19789396

  • Mehr Geld macht also doch glücklicher?

    Mehr Geld macht also doch glücklicher?

    Macht uns Geld glücklich, beziehungsweise sind wir mit einem höheren Einkommen glücklicher und zufriedener? Vermutlich hat jeder von uns eine Vorstellung im Kopf und bewertet die Antwort auf diese Frage auch unter dem Einfluss unterschiedlicher Lebenserfahrungen anders. Doch welche Antwort auf diese Frage gibt uns die Wissenschaft?

    Früher galt: Mehr Geld macht irgendwann nicht mehr glücklich

    Die beiden Forscher Daniel Kahneman und Angus Deaton kamen in einer 2010 veröffentlichten Studie zu dem Schluss, dass höheres Einkommen nur bis zu einem bestimmten Level das Glück weiter steigert.

    Die entscheidende Zahl aus der Studie sind 75.000 USD Jahresgehalt (brutto). Bis zu dieser Grenze steigt unser – bzw. korrekterweise für die damals US-amerikanischen Teilnehmer – Glück an, aber darüber hinaus nicht mehr. Dabei wurde Glück interpretiert als eine Kombination aus den drei Merkmalen Glück, Freude und Häufigkeit des Lächelns/Lachens, zu denen die Teilnehmenden im Rahmen der Studie befragt wurden. Die genannte Zahl, die unter Berücksichtigung von Inflation heutzutage etwa 90.000 USD oder 85.000 Euro entspricht, wurde seitdem vielfach in Medien zitiert.

    10 Jahre später: Mehr Geld macht doch glücklicher?

    Im Jahr 2021 wurde die Schlussfolgerung und von Kahneman und Deaton jedoch widerlegt. Und zwar von Matthew Killingsworth, einem Forscher der Universität Pennsylvania, der zu dem Ergebnis kam, dass es keinen Nachweis gäbe, dass unser empfundenes Wohlbefinden – wie er es nannte – ab einem Jahreseinkommen von 75.000 USD nicht mehr weiter ansteigt.

    Er zeigte dagegen, dass unser Wohlbefinden und Zufriedenheit auch mit höheren Einkommen noch weiter ansteigt: Je höher das Einkommen der untersuchten Gruppe war, desto zufriedener bzw. glücklicher schienen sie.

    Aber warum kam er zu einem anderen Ergebnis? Im Gegensatz zu Kahneman und Deaton wurde nicht nach den erinnerten Gefühlen in einem Zeitraum aus der Vergangenheit gefragt. Er verwendete stattdessen eine eigens entwickelte App namens „Track Your Happiness“, um die Gefühle der Teilnehmenden in Echtzeit aufzunehmen. Die mehr als 30.000 Teilnehmer wurden mehrmals am Tag zufällig angepingt und gebeten, eine Reihe von Fragen zu Wohlbefinden zu beantworten. Beispielsweise sollten sie angeben, wie sie sich gerade fühlen auf einer Skala von „sehr gut“ bis „sehr schlecht“.

    Was gilt jetzt? Macht mehr Geld nun glücklich oder nicht?

    Zwei Studien, knapp 10 Jahre liegen dazwischen, mit widersprüchlichen Aussagen. Kann uns mehr Geld noch weiter glücklich machen oder erreicht die Zufriedenheit ab einem bestimmten Einkommen ein Maximum?

    Um den Widerspruch zwischen den Studien zu lösen, taten sich Kahneman und Killingsworth im Jahr 2022 mit Barara Mellers zusammen, und zwar im Rahmen einer sogenannten „gegnerischen oder gegenseitigen Zusammenarbeit“ (engl. Adversarial Collaboration) im wissenschaftlichen Sinne, um nach einer gemeinsamen Interpretation der beiden Studien zu suchen. Mellers fungierte dabei als sogenannte Vermittlerin. Die Idee dieser Art von Zusammenarbeit geht auf Kahneman selbst zurück, der mehrfach Kritiker seiner Arbeiten zu Forschungskooperationen eingeladen hatte, um so gemeinsam mit den kritischen Stimmen aus der Wissenschaft ein einheitliches Studiendesign und Vorgehen zu erarbeiten.

    Was kam dieses Mal dabei heraus?

    Vereinfacht ausgedrückt konnten tatsächlich beide Ergebnisse bestätigt werden. Auf der einen Seite wurde bestätigt, dass die Zufriedenheit zumindest durchschnittlich mit höherem Einkommen weiter ansteigt und nicht ab einem bestimmten Einkommen abflacht. Auf der anderen Seite trifft dies nicht für alle zu. Denn für eine Minderheit steigt das Glücksniveau bis zu einem Einkommen von rund 100.000 USD stark an, flacht danach aber ab.

    Und was unterscheidet die beiden Gruppen?

    Das Forschungstrio stellte die neue Hypothese auf, dass es eine Mehrheit gibt, die schon glücklich ist, aber auch eine Minderheit, die eher unglücklich ist. Die Forscher vermuteten, dass für die glücklichere Mehrheit das Glück mit steigendem Einkommen zunimmt, während für die unglücklichere Minderheit das Glück nur bis zu einer bestimmten Einkommensschwelle ansteigt und es danach keine Verbesserung des Wohlbefindens mehr gibt.

    Diese Hypothese wurde durch eine nochmalige Untersuchung der Daten, die Killingsworth mithilfe der von ihm entwickelten App gesammelt hatte, bestätigt. Vor allem für die schon besonders glückliche Minderheit steigt die Zufriedenheit sogar noch stärker an, wenn das Einkommen 100.000 USD übersteigt. Für die unglücklichere Minderheit jedoch flacht die Zufriedenheitskurve ab 100.000 USD ab (ähnlich zu der Studie von Kahneman aus dem Jahr 2010). Diese Gruppe entspricht etwa 15 bis 20 Prozent der Teilnehmer. Es wird vermutet, dass diese Personen vor besonderen Herausforderungen oder unter Missständen leiden, welche nicht durch ein höheres Einkommen gemildert werden können. Die Forscher führen Herzschmerz, Trauer und klinische Depression als Beispiele auf, die dafür verantwortlich sein könnten.

    Die Erkenntnis, dass unsere Glücksgefühle auch mit höheren Einkommen noch weiter ansteigen kann, jedoch davon abhängig ist, wie emotional gut es uns überhaupt geht, haben die Forscher erst durch die gemeinsame Arbeit herausgefunden. In ihren vorherigen Arbeiten hatten beide diesen Zusammenhang oder Möglichkeit nicht untersucht.

    Fazit

    Also was können wir schlussendlich mitnehmen und was scheint zum heutigen Stand gültig zu sein?

    Erstens: Wer aktuell eher „unhappy“ ist – und das sind in der Untersuchung nur rund 15–20 Prozent, für diejenigen steigt das emotionale Wohlbefinden bis zu einem Jahreseinkommen von 100.000 USD stark an, erreicht ab diesem Einkommen jedoch ein Plateau.

    Zweitens: Wer sowie schon zufrieden ist oder ein bestimmtes Niveau an Glück erreicht hat, für den gilt diese 100.000 USD-Grenze nicht, sondern er empfindet auch darüber hinaus noch ansteigendes Glück. Und wer sich schon besonders glücklich fühlt, für diejenigen kann das Wohlbefinden und Zufriedenheit mit höherem Einkommen sogar noch stärker zunehmen.

    Also sprich: Die im Jahr 2010 genannte 75.000 USD-Grenze, ab welcher wir „nicht mehr glücklicher“ werden, trifft für den Großteil der Bevölkerung nicht zu.

    Wichtig ist, dass die Ergebnisse sich auf US-amerikanische Haushalte beziehen. Eine ähnliche Studie in diesem Umfang Echtzeit-Daten zum Wohlbefinden abzufragen und mit dem Einkommen abzugleichen wurde in Deutschland bisher nicht veröffentlicht. Andere Untersuchungen, welche die Lebenszufriedenheit von bestimmten Vermögensgruppen (nicht Einkommensgruppen) beispielsweise in Deutschland und der Schweiz untersuchten, stellten ebenfalls keine Grenze oder Plateau fest: Mit hohem Vermögen berichteten Teilnehmer von einer noch höheren Zufriedenheit. Killingsworth fasst es am Ende wahrscheinlich ganz gut zusammen: „Geld ist nur einer von vielen Faktoren des Glücks. Geld ist nicht die geheime Zutat für unsere Zufriedenheit. Aber es kann wahrscheinlich ein bisschen dazu beitragen.


    Anmerkungen & Quellen

    Daten und Informationen, Stand: 10.03.2023

    Titelbild: KAL VISUALS auf Unsplash

    Kahneman, D., & Deaton, A. (2010). High income improves evaluation of life but not emotional well-being. Proceedings of the national academy of sciences, 107(38), 16489-16493. https://doi.org/10.1073/pnas.1011492107

    Killingsworth, M. A. (2021). Experienced well-being rises with income, even above $75,000 per year. Proceedings of the National Academy of Sciences, 118(4), e2016976118. https://doi.org/10.1073/pnas.2016976118

    Killingsworth, M. A., Kahneman, D., & Mellers, B. (2023). Income and emotional well-being: A conflict resolved. Proceedings of the National Academy of Sciences, 120(10), e2208661120. https://doi.org/10.1073/pnas.2208661120

    UNIVERSITY OF PENNSYLVANIA. Does more money correlate with greater happiness? (NEWS RELEASE 6-MAR-2023). https://www.eurekalert.org/news-releases/981848

    Adversarial Collaboration: An EDGE Lecture by Daniel Kahneman. https://www.edge.org/adversarial-collaboration-daniel-kahneman

  • Früher oder später starten – Start mit 20, 30 oder 40 durchgerechnet | VIDEO

    Früher oder später starten – Start mit 20, 30 oder 40 durchgerechnet | VIDEO

    Wann sollte ich am besten mit dem Investieren beginnen? Schon mit 20 und alle verfügbaren Beträge direkt investieren, um die Vorteile des Zinseszinseffekts mitzunehmen? Oder erst mit 30 und dafür etwas mehr, aber dafür mit weniger Erfahrung an den Kapitalmärkten? Oder noch später, beispielsweise mit 40 und dann noch mehr?

    In diesem Video haben wir versucht, diesen Fragen nachzugehen.

    Neben den qualitativen Vor- bzw. Nachteilen von frühem bzw. späteren Starten, haben wir auch die quantitativen Unterschiede am Beispiel vom MSCI World Index gegenübergestellt. Egal, ob Ihr gerade am Anfang Eurer Karriere steht oder schon einige Jahre Erfahrung gesammelt habt, das Video kann Euch helfen, die verschiedenen Vorteile der drei Investment-Strategien (Start mit 20, 30 oder 40) zu verstehen.

    Viel Spaß dabei!

    Anmerkung: „Früh“ und „spät“ im Kontext des Videos beziehen sich auf drei beispielhaft gewählte Zeiträume. Auch mit 40 Jahren das erste Mal investieren, kann – je nach Kontext – ebenfalls als „früh“ verstanden werden.

    Inhalte im Video

    • Investieren mit 20 durchgerechnet – Sparbetrag ohne und Vermögensbetrag mit theoretischer Geldanlage
    • Später starten: Geldanlage erstmalig mit 30
    • Spät starten: Geldanlage erstmalig mit 40
    • Kontext – es kommt immer anders als wir denken – es zählt nicht nur quantitatives, sondern auch qualitative Faktoren berücksichtigen!

    Anmerkungen & Quellen

    Daten und Informationen, Stand: 01.02.2023

  • Finanzielle Vorsätze für das neue Jahr

    Finanzielle Vorsätze für das neue Jahr

    Neues Jahr und immer noch nicht um die eigenen Finanzen gekümmert? Wir haben bekannte taktische Tipps und Anregungen zusammengetragen, die für das neue Jahr hilfreich sein können.

    1. Zeit nehmen – nur nicht zu viel

    Wenige Stunden am Stück sollten ausreichen, um sich einen guten Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen. Was ist dafür nötig? Folgende Kennzahlen sollten wir notieren können:

    Dazu zählen zum einen die uns wohl meist bekannten Einnahmen – egal ob monatlich oder jährlich.

    Auf der anderen Seite stehen die Ausgaben und was davon übrig bleibt, diese Kennzahlen sind vielen wahrscheinlich nicht auf die schnelle bekannt.

    Und eng damit in Verbindung steht noch unser gesamtes Nettovermögen.

    Erfahrungsgemäß ist es jedoch nicht nötig und selten zielführend, sich zu viel Zeit zu nehmen. Wenige Stunden in unregelmäßigen Abständen sollten ausreichen. Täglich auf das Depot schauen, die Kontobewegungen „studieren“ oder stundenlang in Excel-Spreadsheets zu verbringen, um die kleinsten Ausgaben zu notieren, ist häufig leider Zeitverschwendung!

    2. Rücklagen aufbauen

    Es ist nicht die Frage, ob es etwas passiert, sondern wann.

    Diese Risikoperspektive können wir auch auf unsere Finanzen übertragen, deshalb sollten wir je nach individueller Situation für etwaige Notfälle Rücklagen haben. Teilweise wird auch vom „finanzielles Polster“ oder auch einfach nur „Not(fall)groschen“ gesprochen. Rücklagen helfen uns dabei, wie der Name impliziert, für Notsituationen finanziell gewappnet zu sein.

    Einige Netto-Monatslöhne sollten es mindestens sein. In der Praxis hat sich die Faustformel: Ungefähr 3-6x für Angestellte und 6-12x für Selbstständige etabliert. Aber schlussendlich hängt die Höhe der Rücklagen auch von der eigenen Risikobereitschaft ab und je nachdem wie hoch die Ausgabenquote ist: von den monatlich benötigten Ausgaben.

    Die einfachste und erfolgreichste Art Rücklagen aufzubauen ist folgendes Vorgehen:

    1. Höhe der aufzubauenden Rücklagen ermitteln – Differenz zu bereits vorhandenen Sparguthaben berücksichtigen
    2. Monatlich mögliche Sparrate berechnen (siehe dazu auch Vorsatz Nr. 3) oder festlegen
    3. Höhe der Rücklagen dividiert durch monatliche Sparrate ergibt benötigte Monate, bis Rücklagen vollständig vorhandene sind.
    4. Dauerauftrag einrichten und Sparrate auf separates Konto (Unterkonto, Tagesgeldkonto, etc.) überweisen lassen – befristet auf Anzahl der benötigten Monate aus Schritt 3

    Damit können wir dann ungeplante anstehende Rechnungen sofort begleichen und müssen nicht unser Dispo oder andere Fremdkapitalmöglichkeiten in Anspruch nehmen.

    3. Hohe Ausgaben identifizieren (sofern nötig)

    Wenn regelmäßig zu wenig Geld auf dem Konto übrig ist, sollten wir herausfinden, was die wesentlichen Ursachen sind.

    Eine einfache Möglichkeit dafür ist die Erfassung und Kategorisierung der eigenen Ausgaben. Entweder für die nächsten kommenden Monate, wenn diese anfallen oder einfacher: rückwirkend, basierend auf den Kontobewegungen der letzten Monate. Damit können wir ein Gefühl bekommen, wohin unser Geld geht.

    Zunächst sollten wir in der Lage sein, unsere monatlichen Ausgaben in mindestens eine der folgenden Kategorien aufzuteilen:

    • Fixe (wiederkehrende) Ausgaben: Miete, Versicherungen, Abos (Mobilfunk, Internet, …), etc.
    • Variable Ausgaben: Supermarkt, Restaurant, Geschenke, Kino, Hobby, etc.
    • Sparbeträge: Urlaubskonto, Kredittilgung, Zinszahlungen, etc.
    • Investitionen: Sparpläne, betriebliche Altersvorsorge, „Riester“-Verträge, Rentenversicherung, etc.

    Die Kategorien sollten als Beispiele verstanden werden und abhängig von der individuellen Situation angepasst werden. Besser einfach halten und beispielsweise bei den fixen Ausgaben ein „Aufschlag“ von 10 % addieren, sollten wir doch etwas vergessen haben.

    Schlussendlich sollten die „großen“ – also wesentlichen – Ausgaben identifiziert werden können und die Möglichkeit eruiert werden, diese zu vermindern. Beispielsweise könnten bestimmte fixe Ausgaben durch Kündigung eines Abos vermindert werden. Denn häufig gelingt uns es deutlich einfacher, bestimmte fixe Ausgabenpositionen einmal zu reduzieren, um langfristig weniger auszugeben. Als regelmäßige „spontane“ Restaurantbesuche zu reduzieren und damit Ausgaben zu reduzieren.

    Diese Übung kann auch für diejenigen hilfreich sein, die zwar monatlich Geld übrig haben, aber dennoch eine einigermaßen valide Planung für das neue Jahr vornehmen möchten, basierend auf den Gewohnheiten des letzten Jahres.

    4. Geld zur Seite legen – Ansparen oder Anlegen

    Wenn wir in der Lage sind, regelmäßig Geld auf die Seite zu legen, sollten wir uns überlegen, was wir damit „sinnvolles“ anstellen möchten.

    Regelmäßig Geld übrig – was soll damit geschehen?

    Auch wenn „sinnvoll“ wohl subjektiv bleibt. Im Kontext des finanziellen Wohlbefindens haben sich in der Praxis zwei Möglichkeiten etabliert: Ansparen oder Anlegen.

    Sparen auf eine größere Anschaffung?

    Ansparen bedeutet vereinfacht, dass das Geld „unter dem Kopfkissen“ angehäuft wird, ohne eine Realverzinsung zu erzielen. Das Kopfkissen wird zwar heutzutage beispielsweise durch ein Bankkonto ersetzt, aber der Effekt ist sehr ähnlich. Durch Ansparen allein wird das Geld real – also mit Berücksichtigung von Geldentwertung durch bspw. Inflation – nicht wesentlich mehr.

    Ansparen können wir beispielsweise auf konkrete Sparziele, wie die bekannte Weltreise, Eigenkapital für den Hauskauf, Auto, Handtasche, Hobby-Equipment und ähnliches. Denn da wir das Geld bald wieder benötigen und meistens nicht für mehrere Jahrzehnte „weggeben“ möchten, sollten wir – wenn überhaupt – das Geld sehr konservativ anlegen. Also beispielsweise auf dem Tagesgeldkonto der Hausbank oder alternativ Festgeld, wenn wir einen bestimmten Zeithorizont für die Verfügbarkeit haben.

    Investieren und Geld für sich arbeiten lassen?

    Wer einen längeren Anlagehorizont anstrebt, also das übrige Geld für mehrere Jahre (besser: Jahrzehnte) entbehren kann, sollte über eine „Investition“ nachdenken.

    Für die einen ist eine (eigene) Immobilie die geeignete Investition, für die anderen sind es Kapitalmarktprodukte, wie beispielsweise Aktien oder Fonds. Unabhängig von der Wahl, jede Investition mit entsprechenden dem Renditeversprechen ist mit bekannten Risiken verbunden. Diese können beispielsweise durch den erwähnten langen Anlagehorizont reduziert werden.

    Kapitalmarktprodukte über die eigene Hausbank oder doch lieber selbst aktiv werden?

    Wenn wir in Aktien oder Fonds investieren möchten, können wir entweder zu einer Filialbank gehen und uns dort beraten lassen oder auch einfach selbst aktiv werden.

    Die Filialbank bzw. deren Angestellte haben leider den Anreiz, die eigenen Produkte (bspw. Fonds) zu bewerben und empfehlen uns deshalb häufig auch nur diese. Der entscheidende Nachteil dieser Produkte sind die überdurchschnittlich hohen Kosten im Vergleich zu Produkten mit sehr ähnlichem Risiko-Rendite-Profil. Und selbst wenn Nachhaltigkeitsansprüche berücksichtigt werden sollen, sind die Hausbank-eigenen Produkte meist deutlich teurer, was sich langfristig stark auf den Ertrag (Rendite aus der Investition) auswirken kann.

    Wer die Geldanlage selbst in die Hand nehmen möchte, kann beispielsweise folgendermaßen vorgehen: Setze auf weltweit anlegende ETFs. Damit können wir die globalen Finanzmärkte für uns arbeiten lassen. Langfristig sind die Kosten und die Streuung entscheidend. Also günstige Produkte kaufen, die global das Geld anlegen und dann langfristig und regelmäßig dabei bleiben.

    5. Zum Schluss noch: Gutes tun

    Neben Geld vermehren, dürfen wir auch Gutes tun: Zum Beispiel Spenden für eine Sache, die uns am Herzen liegt. Zusätzlich können wir durch „gutes tun“ auch Steuern sparen. Je nach unserer Steueransässigkeit lassen sich Spenden in der Steuererklärung geltend machen und damit unsere Steuerlast reduzieren. Oder auch von Sachen trennen bzw. weitergeben, die wir seit Jahren nicht mehr benötigen.


    Anmerkungen & Quellen

    Daten und Informationen, Stand: 01.01.2023

    Titelbild: Kelly Sikkema (Unsplash)

  • Vermögensreport 2022 | VIDEO

    Vermögensreport 2022 | VIDEO

    Der jährlich von der Schweizer Großbank Credit Suisse publizierte Global Wealth Report untersucht die globale Vermögenssituation privater Haushalte. Wir haben uns den Vermögensbericht aus dem Jahr 2022 angesehen und die weltweiten Vermögensentwicklungen herausgestellt – mit einem Fokus auf die deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz gelegt.

    Inhalte im Video

    • Wie hat sich das Vermögen zum Vorjahr verändert?
    • Wie steht es um die globale Vermögensverteilung – wer hat wie viel vom Vermögenskuchen?
    • Wie steht es um die Erwachsenen mit Millionen-Vermögen? Wo leben die meisten – absolut und relativ zur lokalen Bevölkerung?
    • Besonderer Fokus auf Deutschland, Österreich und die Schweiz.

    Anmerkungen & Quellen


    Daten und Informationen, Stand: 17.11.2022


  • Vermögensstudie 2021 | Mehr Millionäre und höhere Ungleichheit in 2020

    Vermögensstudie 2021 | Mehr Millionäre und höhere Ungleichheit in 2020

    Das Credit Suisse Research Institute hat am 22.06.2021 den zwölften „Global Wealth Report 2021“[1] veröffentlicht. Diese Vermögensstudie gibt Informationen zur Vermögenssituation privater Haushalte auf globaler, regionaler und nationaler Ebene, zur Vermögensverteilung sowie auch zur Prognose zukünftiger Vermögensniveaus.

    In diesem Artikel haben wir die wesentlichen Erkenntnisse aus der Vermögensstudie der Credit Suisse zusammengefasst und einen besonderen Fokus auf die deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und Schweiz gelegt.

    1. Was ist der Credit Suisse Global Wealth Report (2021)?

    Die Schweizer Großbank „Credit Suisse“ veröffentlicht seit dem Jahr 2010 jährlich die Vermögensstudie „Global Wealth Report“ mit aktuellen verfügbaren Informationen zum Privatvermögen. Die Vermögensstudie 2021 umfasst zwei Dokumente:

    1. Global Wealth Report“ – Der Bericht zu den gesammelten Informationen inklusive Interpretationen, Graphen und Einschätzungen der Autoren auf knapp 60 Seiten zusammengefasst.
    2. Global Wealth Databook“ – Die Daten(grundlage), Quellen und Methodik auf rund 160 Seiten als Basis für den „Report“.

    Privatvermögen basiert auf Nettoprivatvermögen

    Im Vergleich zu anderen Vermögensstudien berücksichtigt der Credit Suisse Global Wealth Report das privat gehaltene Gesamtvermögen ausgedrückt als Nettoprivatvermögen, welches sich aus drei Kenngrößen errechnet:

    Nettoprivatvermögen = Finanzvermögen + nicht-finanzielle Vermögenswerte – Schulden

    Zum Finanzvermögen gehören die Geldmittel und auch Vermögen aus Aktien und anderen Wertpapieren.

    Nicht-finanziellen Vermögenswerte sind beispielsweise Sachwerte wie Immobilien oder Grundstücke.

    Die Studie fokussiert sich auf die weltweite Vermögenssituation bzw. -verteilung privater Haushalte, innerhalb und zwischen verschiedenen Ländern. Dieser Artikel und die Vermögensstudie berücksichtigt ausschließlich das oben beschriebene Nettoprivatvermögen, auch wenn im weiteren Verlauf die Begriffe „Vermögen“, „Gesamtvermögen“ oder „Nettovermögen“ verwendet werden.

    Population berücksichtigt ausschließlich „Erwachsene“

    Darüber hinaus werden in der Vermögensstudie Erwachsene bzw. erwachsene Personen berücksichtigt und nicht Haushalte, wie es sonst häufig üblich ist.

    Erwachsene werden als Personen ab einem Alter von 20 Jahren definiert und für die Statistiken zum Vermögen je „Einwohner“ bzw. Pro-Kopf-Vermögen angewendet. Das bedeutet die Population einer betrachteten Bevölkerung ist reduziert auf Personen ab 20 Jahre.

    Für die Betrachtung einzelner regionaler Unterschiede hat die Credit Suisse sieben Regionen definiert:

    1. Afrika
    2. Asien-Pazifik
    3. China
    4. Europa
    5. Indien
    6. Lateinamerika
    7. Nordamerika

    Aufgrund der hohen Bevölkerung in China und Indien sind diese als separate Region festgelegt und nicht der kontinentalen Aufteilung zu Asien-Pazifik zugeordnet.

    2. Gesamtvermögen und Pro-Kopf-Vermögen

    Bis Ende 2020 ist das Haushaltsvermögen weltweit auf 418,3 Billionen USD angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um rund 28,7 Billionen USD bzw. 7,4 % (siehe Details dazu auch in unten stehende Tabelle). Im Vergleich mit dem privaten Gesamtvermögen der letzten 20 Jahre, ist der Anstieg von 2019 auf 2020 jedoch leicht unterdurchschnittlich gewesen.

    Im Verhältnis zu den rund 5,2 Milliarden in der Studie berücksichtigen Erwachsenen ergibt das ein weltweites Pro-Kopf-Vermögen von durchschnittlich 79.952 USD und eine Steigerung um 4.501 USD (6 %) zum Vorjahr.


    Vermögensniveau und durchschnittliches Pro-Kopf-Vermögen 2019 und 2020 (Eigene Darstellung basierend auf [1])

    Regionales Gesamtprivatvermögen

    Den größten Vermögensanstieg hatte Nordamerika mit rund 12 Bio. USD (10 %) und Europa mit rund 9 Bio. USD (9,8 %). In Indien und Lateinamerika war dagegen ein Rückgang des Gesamtprivatvermögens zu verzeichnen.

    In Europa hatten vor allem die mitteleuropäischen Länder besonders hohe Vermögensanstiege. Schweden hat relativ betrachtet weltweit am meisten Vermögen aufgebaut (rund +20 %), Deutschland ist an vierter Stelle (+17,9 %), die Schweiz an achter Stelle (+12,5 %) und Österreich an elfter Stelle (+11,6 %). Laut Credit Suisse ist das hohe Vermögenswachstum vor allem auf das gehaltene Finanzvermögen zurückzuführen.

    Regionales Pro-Kopf-Vermögen

    Im Verhältnis zu den berücksichtigen Erwachsenen ergibt sich aus dem Gesamtvermögen das jeweilige durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen bzw. Vermögen je Erwachsene. Vor allem für den Vergleich einzelner Länder und deren Vermögensniveaus auf Bevölkerungsebene ist das Pro-Kopf-Vermögen eine gute Kennzahl für den Vergleich unterschiedlicher Länder bzw. Regionen.

    Nordamerika hat mit rund 486.930 USD das mit Abstand höchste Pro-Kopf-Vermögen, gefolgt von Europa mit rund 174.836 USD. Auf einzelne Länder heruntergebrochen hat die Schweiz weltweit das höchste Pro-Kopf-Vermögen mit rund 673.962 USD, gefolgt von den USA, Hongkong und Australien. Österreich ist an 14. Stelle mit rund 290.348 USD und Deutschland an 16. Stelle mit 268.681 USD pro Person.

    Die Schweiz hat mit 673.962 USD Vermögen pro Erwachsener mit Abstand das höchste durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen weltweit.

    Die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr zeigen ein ähnliches Bild, die Schweiz hat mit mehr als 70.000 USD pro Kopf (+11,7 %) zugelegt und ist damit Spitzenreiter. Deutschland etwas mehr als 40.000 (+17,7 %) und Österreich fast 30.000 USD (+11 %). Unter den 10 Ländern mit dem größten Anstieg des Vermögens je Erwachsener, sind insgesamt sogar 7 Länder aus Europa.


    Durchschnittliches Pro-Kopf-Vermögen von 2000 bis 2020 in USD (nominal) (Eigene Darstellung basierend auf [1] und [2])

    Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich das Pro-Kopf-Vermögen weltweit nominal (ohne Berücksichtigung von Inflation) zwar immerhin mehr als verdoppelt – von knapp 31.000 USD pro Person im Jahr 20000 auf rund 79.952 USD pro Person im Jahr 2020. In Europa bzw. im deutschsprachigen Raum waren die Zuwächse aber deutlich größer: In Deutschland und Österreich hat sich das Pro-Kopf-Vermögen vom Jahr 2000 bis Ende 2020 fast verdreifacht und in der Schweiz sogar fast vervierfacht.


    Privatvermögen GesamtVeränderung Privatvermögen zum VorjahrErwachsenePro-Kopf-VermögenVeränderung Pro-Kopf-Vermögen zum Vorjahr
    [Bio. USD][%][Mio.][USD][%]
    Afrika4,9+0,76717.371-2,1
    Asien-Pazifik75,3+6,71.23860.790+5,0
    China74,9+6,01.10567.771+5,4
    Europa103,2+9,8590174.836+9,8
    Deutschland18,3+17,968268.681+17,7
    Österreich2,1+11,67290.348+11,0
    Schweiz4,7+12,57673.962+11,7
    Indien12,8-4,490014.252-6,1
    Lateinamerika12,8-10,144724.301-11,4
    Nordamerika136,3+10,0280486.930+9,1
    Global418,3+7,45.23279.952+6,0
    Vermögensniveau und Pro-Kopf-Vermögen weltweit, regional und im DACH-Raum (Basierend auf [1] und [2])

    3. Vermögensverteilung

    Für die Vermögensverteilung hat die Credit Suisse das Pro-Kopf-Vermögen in vier Vermögensstufen eingeteilt und in einer s.g. Vermögenspyramide dargestellt (siehe auch Abbildung unten):

    1. Unter 10.000 USD Pro-Kopf-Vermögen
    2. 10.000 – 100.000 USD
    3. 100.000 – 1 Mio. USD
    4. über 1 Mio. USD.

    Globale Vermögenspyramide 2020 (Eigene Darstellung basierend auf [1])

    Unter 10.000 USD pro Person

    Die Credit Suisse schätzt, dass Ende letzten Jahres weltweit rund 2,88 Mrd. Erwachsene (55 % der globalen erwachsenen Bevölkerung) weniger als 10.000 USD Vermögen hatten. In diesem Vermögenssegment sind mit Abstand die meisten Personen zuzuordnen, jedoch ist diese Vermögensstufe in den letzten Jahren „kleiner“ geworden. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren in diesem Segment noch rund 70 % der globalen erwachsenen Bevölkerung.

    In Summe verfügt dieses Vermögenssegment über rund 5,5 Bio. USD Vermögen bzw. nur rund 1,3 % des globalen Gesamtvermögens. Im Jahr 2017 waren es noch fast 3 % des globalen Vermögens.

    Bei Betrachtung der regionalen Verteilung der Bevölkerung mit einem Vermögen unter 10.000 USD ist diese noch am gleichmäßigsten verteilt, aber vor allen in Afrika, Indien, Lateinamerika und im asiatisch-pazifischen Raum leben die meisten Personen mit weniger als 10.000 USD Vermögen (siehe Details auch in Tabelle unten).

    10-100k USD pro Person

    In der Vermögensstufe mit einem Pro-Kopf-Vermögen von 10.000 bis 100.000 USD sind rund 1,7 Mrd. Erwachsene bzw. 32,8 % der globalen Bevölkerung zugeordnet. Diese Stufe hatte in den letzten 20 Jahren den größten Zuwachs. Von rund 500 Mio. Erwachsenen im Jahr 2000 bis heute mehr als verdreifacht.

    Laut Credit Suisse ist das vor allem durch den wachsenden Wohlstand der Schwellenländer begründet – insbesondere in China – sowie die Vergrößerung der Mittelschicht in den Entwicklungsländern.

    100k – 1 Mio. USD pro Person

    In der Vermögensstufe zwischen 100.000 bis 1 Mio. USD Pro-Kopf-Vermögen sind noch fast 583 Mio. Erwachsene bzw. 11,1 % der globalen Bevölkerung zugeordnet.

    Millionäre – High Net Worth Individuals (HNWI)

    Erstmals seit Veröffentlichung des ersten Vermögensberichts gibt es seit Ende 2020 weltweit mehr als 1 % Erwachsene (genauer: 1,1 %) mit einem Vermögen von mehr als 1 Mio. USD. Insgesamt waren es rund 56 Mio. Erwachsene weltweit. Diese 1,1 % der Erwachsenen in dieser Vermögensstufe halten demnach rund 191 Bio. USD bzw. rund 45 % des weltweiten Privatvermögens.

    Durchschnittlich wurde letztes Jahr alle 6 Sekunden jemand Vermögensmillionär.

    Das obere Segment der Personen mit mehr als 1 Mio. USD Vermögen werden häufig auch als „High Net Worth Individuals“ (HNWI) bezeichnet, oder auf Deutsch oft auch „hochvermögende“ bzw. „Vermögensmillionäre“.

    2020 kamen rund 5 Millionen neue US-Dollar Millionäre dazu – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 %, das bedeutet auch: Durchschnittlich gab es letztes Jahr alle 6 Sekunden weltweit einen neuen Nettovermögensmillionär.

    Die mit deutlichem Abstand meisten USD Millionäre leben in den USA – fast 22 Millionen Personen, was rund 39 % der weltweiten Millionäre entspricht. In China leben die zweitmeisten Millionäre – rund 5 Millionen Menschen (rund 9 % der Millionäre) – dicht gefolgt von Japan (7 %) und Deutschland (5 %). In der Schweiz leben laut Credit Suisse noch knapp 1 Million und in Österreich noch fast 350.000 Personen mit mehr als 1 Million USD Vermögen.

    Unter Berücksichtigung der jeweiligen Bevölkerungsdichte sieht die Verteilung etwas anders aus. In der Schweiz sind knapp 14,9 % der Schweizer Erwachsenen mindestens US-Dollar-Millionäre. In Österreich sind es 4,8 % und in Deutschland 4,3 % – siehe dazu auch die Tabelle unten.

    Oder anders betrachtet, in der Schweiz ist fast jede siebte Person Millionär, in Österreich jede 20. und in Deutschland verfügt jede 23. Erwachsene Person über mindestens 1 Mio. USD Nettovermögen.

    Superreiche“ – Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI)

    Die Verteilung der Personen innerhalb der Vermögensstufe mit mehr als 1 Mio. USD Gesamtvermögen ist ebenfalls sehr unverteilt. Die Credit Suisse hat dazu vier Segmente festgelegt (siehe auch Abbildung unten).

    Der Großteil der USD Millionäre haben ein Vermögen zwischen 1 und 5 Millionen USD – genauer rund 49 Millionen Erwachsene bzw. fast 88 % aller Millionäre. Knapp 4,5 Millionen (8 % der „Vermögensmillionäre“) haben zwischen 5 und 10 Millionen USD. Und noch knapp 2,3 Millionen Millionäre (0,4 %) haben zwischen 10 und 50 Millionen USD Nettovermögen.


    Globale Vermögenspyramide 2020 (Eigene Darstellung basierend auf [1])

    Der obere Bereich des Segments der Millionäre (mit mehr als 50 Mio. USD Vermögen) wird häufig auch als „Ultra High Net Worth Individuals“ (UHNWI) bezeichnet bzw. „superreiche“ oder „sehr hochvermögende“ Privatpersonen. Ende 2020 waren knapp 215.000 Personen weltweit als UHNWI eingeordnet.

    Die meisten superreichen leben wie auch schon in den vergangenen Jahren in den USA, wo rund 110.000 UHNWI leben, gefolgt von China mit fast 30.000 und Deutschland mit rund 10.000 Erwachsenen. In der Schweiz sind es laut Vermögensbericht noch 3.303 und in Österreich mehr als 800 UHNWI.


    ErwachseneVermögensverteilung (Anzahl in Tausend und % der Erwachsenen)
    [Tausend]unter 10.000 USD10T-100T USD100T-1 Mio. USDüber 1 Mio. USD
    Afrika671.000595.486 (88,7 %)69.014 (10,3 %)6.224 (0,9 %)276 (0,04 %)
    Asien-Pazifik1.238.316788.222 (63,7 %)315.273 (25,5 %)125.165 (10,1%)9.656 (0,8 %)
    China1.104.956231.236 (20,9 %)729.884 (66,1 %)138.556 (12,5 %)5.279 (0,5 %)
    Europa590.343193.853 (32,8 %)206.641 (35,0 %)174.065 (29,5 %) 15.784 (2,7 %)
    Deutschland68.01510,6 %45,2 %39,8 %4,3 %
    Österreich7.27114,2 %36,9 %44,1 %4,8 %
    Schweiz6.95811,9 %33,7 %39,6 %14,9 %
    Indien900.443695.142 (77,2 %)189.593 (21,1 %)15.011 (1,7 %)698 (0,1 %)
    Lateinamerika447.376302.756 (67,7 %)125.790 (28,1 %)15.011 (4,0 %)698 (0,2 %)
    Nordamerika279.95072.013 (25,7 %)78.632 (28,1 %)105.667 (37,7 %)23.638 (8,4 %)
    Global5.232.3832.787.7071.714.825582.76656.084
    Regionale Vermögenszusammensetzung und -verteilung je Region (Basierend auf [2])

    4. Vermögensungleichheit

    Die Vermögensungleichheit wird im Vermögensbericht mit dem Gini-Koeffizienten (auch: Gini-Index) angegeben, welcher ein statistisches Maß für die Ungleichverteilung beispielsweise von Vermögen innerhalb einer Gruppe bzw. Gesellschaft ist. In der Vermögensstudie der Credit Suisse wird ein Gini-Wert von 70 als relativ niedrig und über 80 als relativ hoch beschrieben. Allgemein kann der Gini-Wert zwischen 0 und 1 liegen, wobei ein Wert von 0 absolute Gleichverteilung und 100 absolute Ungleichverteilung bedeutet.[3]

    Global über alle Erwachsenen weltweit betrachtet, war der durchschnittliche Gini-Koeffizient laut Credit Suisse Ende 2020 bei 88,9 % (siehe Details in Tabelle unten). In den letzten 20 Jahren ist in vielen Ländern die Vermögensungleichheit bis zur Finanzkrise 2008 gesunken und danach wieder kurzzeitig bis zum Jahr 2015 stark gestiegen bis zum Jahr 2015. Ausnahmen waren China und Indien, dort steigt die Vermögensungleichheit seit 20 Jahren.

    Mit Blick auf einzelnen Regionen, beispielsweise in Europa, wird jedoch ersichtlich wie unterschiedlich die Vermögensungleichheit je Land ist. Ende 2020 beispielsweise war in Europa der Gini-Index besonders niedrig in Belgien (60,3 %), Italien (66,5 %), Griechenland (65,7 %) und Spanien (69,2 %) – vor allem im Vergleich zu anderen Ländern in Europa. Im deutschsprachigen Raum waren die Gini-Koeffizienten etwas höher: Österreich 73,6 %, Deutschland 77,9 % und Schweiz 78,1 %.


    Gini-Koeffizient
    202020192000
    Deutschland77,977,981,2
    Österreich73,573,972,2
    Schweiz71,177,980,9
    Spanien69,269,465,6
    Italien66,566,460,1
    Belgien60,360,3
    Griechenland65,765,469,6
    USA85,085,180,6
    UK71,771,470,7
    China70,469,959,9
    Indien82,382,074,7
    Global88,988,591,9
    Vermögensungleichheit ausgedrückt als Gini-Koeffizient in ausgewählten Ländern (Basierend auf [1] und [2])

    Fazit

    Die Autoren der Vermögensstudie schlussfolgern, dass das Vermögenswachstum wohl losgelöst von der wirtschaftlichen Situation rund um die Auswirkungen der COVID-Pandemie gewesen ist.

    Da alle Daten in US-Dollar angegeben sind, muss erwähnt werden, dass die letztjährige starke Abwertung des US-Dollars die Ergebnisse tendenziell besser aussehen lässt. Laut Credit Suisse sind etwa 3,3 Prozentpunkte dem Vermögensanstieg zuzuschreiben. Das bedeutet, bereinigt um etwaige unterjährige Wechselkursschwankungen wäre das globale Gesamtvermögen um 4,1 % (nominal 7,4 % auf 413 Bio. USD) und das durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen um 2,7 % (nominal 6 % auf 79.952 USD pro Person) gestiegen.

    Der rasante Anstieg der Aktien- und Immobilienpreise, wurde durch vor allem durch die Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken befördert. Von welchen hauptsächlich die oberen Vermögenssegmente (mehr als 100.000 USD Pro-Kopf-Vermögen) profitiert haben. Im Gegensatz dazu sind die unteren Vermögenssegmente (unter 10.000 USD Pro-Kopf-Vermögen) eher stagniert oder haben sich in einigen Fällen sogar verringert.

    Daraus resultiert erstmals seit Jahren wieder ein deutlicher Anstieg der Vermögensungleichheit in vielen Ländern. Darüber hinaus wird vermutet, dass die Schere zwischen Arm und Reich zukünftig eher wieder weiter auseinandergehen wird. Vor allem das Vermögen der oberen Vermögenssegmente könnte schneller ansteigen als das des Durchschnitts.

    Anmerkungen & Quellen

    Daten & Informationen, Stand: 03.07.2021

    Titelbild: Colton Duke (Unsplash)

    [1] Credit Suisse Research Institute: Global Wealth Report 2021.
    https://www.credit-suisse.com/media/assets/corporate/docs/about-us/research/publications/global-wealth-report-2021-en.pdf

    [2] Credit Suisse Research Institute: Global Wealth Databook 2021.
    https://www.credit-suisse.com/media/assets/corporate/docs/about-us/research/publications/global-wealth-databook-2021.pdf

    [3] Worldbank Glossary: Gini-Index.
    https://data.worldbank.org/indicator/SI.POV.GINI

  • Was ist Finanzbildung, Finanzkompetenz und Finanzwissen?

    Was ist Finanzbildung, Finanzkompetenz und Finanzwissen?

    Was ist eigentlich Finanzbildung? Welche Themen sollten wir verstehen und anwenden, um unsere Finanzkompetenz zu erhöhen? Und wie kann ich mein Finanzwissen testen?

    In diesem Artikel versuchen wir diese Fragen zu beantworten und haben uns dazu das umfangreiche Konzept[1] der „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit“ (kurz: OECD) angeschaut und versucht diese auf unsere Problemstellungen anzuwenden.

    Artikel als Video

    1. Was ist Finanzbildung, Finanzwissen und Finanzkompetenz?

    Selbst in der Wissenschaft wird über eine einheitliche Definition von Finanzbildung, Finanzkompetenz oder auch teilweise „Financial Literacy“ diskutiert[2-4] und auch in der Praxis haben wir die Erfahrung gemacht, dass diese Begriffe häufig synonym oder unterschiedlich verwendet werden.

    Eine in den letzten Jahren immer wieder zitierte Quelle für die Definition von Finanzbildung ist die der OECD. Die OECD versucht seit Jahren das Thema Finanzbildung international zu fördern und veröffentlicht dazu umfangreiche Konzepte, Umfragen und Empfehlungen. Durch die praxisnahe und länderübergreifend anwendbare Methodik, haben wir diese als Basis für diesen Artikel verwendet sowie teilweise frei übersetzt und einzelne Themen daraus hervorgehoben.

    Die OECD unterscheidet und definiert die Begriffe folgendermaßen:

    Finanzkompetenz ist eine Kombination aus Bewusstsein, Wissen, Fähigkeiten, Einstellung und Verhalten, die notwendig ist, um solide finanzielle Entscheidungen zu treffen und letztendlich individuelles finanzielles Wohlbefinden zu erreichen.

    Frei übersetzt nach OECD (2020)[5].

    Finanzkompetenz ist demnach ein Maß zur Erreichung von finanziellem Wohlbefinden, sprich: Es gibt niedrige bzw. keine Finanzkompetenz bis zur hohen Finanzkompetenz.

    Finanzielles Wohlbefinden ist ein Zustand, in dem wir unseren aktuellen und laufenden finanziellen Verpflichtungen in vollem Umfang nachkommen können, wir uns in unserer finanziellen Zukunft sicher fühlen und in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen, die es uns erlauben das Leben zu genießen.

    Frei übersetzt nach OECD (2020)[5].

    Oder auch kurz: Finanzielle Sicherheit und Entscheidungsfreiheit – heute und in der Zukunft.

    Finanzbildung dagegen kann auch als Prozess zur Steigerung von Finanzkompetenz verstanden werden, um unser finanzielles Wohlbefinden zu verbessern.

    2. Themen der Finanzbildung

    Die OECD definiert zur Bildung und Steigerung von Finanzkompetenz vier Themenbereiche (oder „Säulen“), welche wiederum eine Mischung aus drei Kompetenzbereichen beinhaltet:

    1. Wissen, Bewusstsein und Verständnis
    2. Einstellung, Vertrauen und Motivation
    3. Verhalten und Fertigkeiten

    Das bedeutet, zur Finanzkompetenz gehört neben dem Wissen („Ich weiß“), auch das Verhalten („Ich mache“) sowie bestimmte Einstellungen („Ich traue mir das zu“).

    Die unten aufgeführte Grafik zeigt die vier Themenbereiche bzw. Säulen der Finanzbildung, wie sie die OECD definiert[1] und wir ebenfalls für die Finanzbildung verwenden:

    1. Geld & Zahlungsverkehr

    In folgendem Video haben wir ausgewählte Kompetenzen im Themenbereich „Geld & Zahlungsverkehr“ beschrieben.

    2. Planung & Verwaltung der privaten Finanzen

    In folgendem Video haben wir ausgewählte Kompetenzen im Themenbereich „Planung & Verwaltung“ beschrieben.

    3. Risiko & Rendite

    In folgendem Video haben wir ausgewählte Kompetenzen im Themenbereich „Risiko & Rendite“ beschrieben.

    4. Finanzsystem

    In folgendem Video haben wir ausgewählte Kompetenzen im Themenbereich „Finanzsystem & Finanzlandschaft“ beschrieben.

    3. Wie steht es um unsere Finanzkompetenz?

    Neben der Empfehlung von Themenbereichen und Inhalten zur Steigerung unserer Finanzkompetenz veröffentlicht die OECD regelmäßig Ergebnisse zur Messung der internationalen Finanzkompetenz. Die letzte Umfrage dazu wurde im Jahr 2020 veröffentlicht und beinhaltet Ergebnisse aus insgesamt 26 teilnehmenden Ländern[5].

    In Deutschland wurde diese Umfrage durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) koordiniert und die Ergebnisse daraus durch die OECD ausgewertet, um diese international vergleichen zu können[6].

    Angelehnt an die Kompetenzbereiche der Finanzbildung, berechnet die OECD den Grad der Finanzkompetenz aus einer Addition von drei Elementen (Höchstpunktzahl: 21):

    1. Finanzwissen (max. 7 Punkte)
    2. Einstellung zu Geld und langfristiger Finanzplanung (max. 5 Punkte)
    3. Finanzverhalten (max. 9 Punkte)

    Die Summe aus den durchschnittlich erzielten Punkten je Land und Element ergibt die durchschnittliche Finanzkompetenz:

    Deutschland erreichte durchschnittlich die vierthöchste Punktzahl bei der Finanzkompetenz aus insgesamt 26 teilnehmender Ländern.[5] Mit durchschnittlich 13,9 Punkten von 21 maximal möglichen Punkten erreicht Deutschland knapp 66 % der „maximalen“ Finanzkompetenz. Über alle teilnehmenden Länder liegt die durchschnittliche Finanzkompetenz bei rund 60 %. Damit liegt Deutschland zwar über dem Durchschnitt, jedoch ist die Finanzkompetenz der teilnehmenden Länder insgesamt eher niedrig.

    In der unten aufgeführten Grafik sind die Ergebnisse der Finanzkompetenz sowie die Punktzahl der einzelnen Komponenten der teilnehmender Länder aufgeführt. Frankreich hat nur Daten zum Finanzwissen erhoben und Thailand hat zur Erhebung einen veralteten Fragebogen verwendet, weshalb keine Punktzahl zum Finanzverhalten mit aufgenommen ist.

    4. Teste Dein Finanzwissen

    Wir haben die sieben Fragen zur Berechnung des Teils „Finanzwissen“ der OECD[7] als kostenloses Quiz aufbereitet. In Deutschland konnten bei der OECD Umfrage fast 68 % der Teilnehmer fünf der sieben Fragen zum Finanzwissen richtig beantworten.

    Wie viele Fragen könnt Ihr richtig beantworten?

    Anmerkungen & Quellen

    Titelbild: Susan Q Yin (Unsplash)

    [1] OECD (2016): G20/OECD INFE Core competencies framework on financial literacy for adults. http://www.oecd.org/daf/fin/financial-education/Core-Competencies-Framework-Adults.pdf

    [2] Kandutsch, F. (2019): Das Finanzwissen der Kärntner Erwerbsbevölkerung Eine empirische Analyse der Einflussfaktoren (Doctoral dissertation, Technische Universität Wien).

    [3] Greimel-Fuhrmann, B. (2014). Finanzkompetenz–nicht genügend. Wissenplus, 13(14), 4.

    [4] Rudeloff, M. (2019). The influence of informal learning opportunities on adolescents’ financial literacy. Empirical Research in Vocational Education and Training, 11(1), 1-17.

    [5] OECD (2020): OECD/INFE 2020 International Survey of Adult Financial Literacy. www.oecd.org/financial/education/launchoftheoecdinfeglobalfinancialliteracysurveyreport.htm

    [6] BaFin (2020): Erhebung zur Finanzkompetenz von Erwachsenen in Deutschland im Jahr 2019 – Ergebnisse. https://www.bafin.de/dok/14063038

    [7] OECD (2018): OECD/INFE Toolkit for Measuring Financial Literacy and Financial Inclusion. http://www.oecd.org/financial/education/2018-INFE-FinLit-Measurement-Toolkit.pdf

  • Spare mindestens 50 % jeder Gehaltserhöhung

    Spare mindestens 50 % jeder Gehaltserhöhung

    Eine der wohl meist genannten Grundregeln für den langfristigen Vermögensaufbau lautet:

    „Spare einen bestimmten Prozentsatz des Einkommens, nutze diesen Sparbetrag als Basis für den Vermögensaufbau und investiere langfristig.“

    Das Vorgehen ist einfach: Egal wie hoch unser Einkommen ist, wir sparen ein Teil davon und sind auf einem guten Weg ein Vermögen aufzubauen.

    Wenn wir jedoch die Sparquote langfristig nicht erhöhen, steigt mit zukünftig höherem Einkommen zwar unser absoluter Sparbetrag aber der Restbetrag (das zur Verfügung stehende Konsumbudget) steigt damit ebenfalls.

    Um dieser Problematik entgegenzuwirken, gibt es eine einfach umzusetzende Alternative, ohne sich Gedanken über die optimale Sparquote zu machen:

    (mehr …)
  • Nie wieder ein Haushaltsbuch führen? Einnahmen-Ausgaben-Übersicht aus Kontobuchungen erstellen (Praxistipp)

    Nie wieder ein Haushaltsbuch führen? Einnahmen-Ausgaben-Übersicht aus Kontobuchungen erstellen (Praxistipp)

    Ein Haushaltsbuch führen soll alle Probleme lösen? Zumindest können wir uns damit unsere finanzielle Ausgangssituation visualisieren und unser Ausgabeverhalten bewusst werden.

    Auf das Wesentliche reduziert, ist ein Haushaltsbuch eine Übersicht über die (gesamten) privaten Einnahmen und Ausgaben in einem bestimmten Zeitraum – eine s.g. Einnahmen-Ausgaben-Übersicht.

    In diesem Artikel haben wir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung der eigenen Einnahmen-Ausgaben-Übersicht dokumentiert, indem wir alle Buchungen aus unseren Konten in eine CSV-Datei exportieren und diese in Excel importiert mit wenigen Anpassungen bearbeiten.

    Einnahmen-Ausgaben-Übersicht – die Basis der privaten Finanzplanung

    Bei einer privaten Einnahmen-Ausgaben-Übersicht werden die Einnahmen und Ausgaben in einem bestimmten Zeitraum gegenüber gestellt.

    Diese Übersicht kann für die private Finanzplanung als Basis für zukünftige Zahlungen werden, beispielsweise wenn eine bestimmte Sparquote erreicht werden soll und zukünftige Ausgaben geplant werden sollen.

    Schematische Darstellung der Einnahmen-Ausgaben-Übersicht (Eigene Darstellung)

    Die Erstellung der Einnahmen-Ausgaben-Übersicht erfolgt üblicherweise über das detaillierte Führen eines Haushaltsbuchs – physisch oder digital bspw. via App. Alternativ gibt es die Möglichkeit die privaten Einnahmen und Ausgaben aus unserem Bankkonto aggregiert in einer Datei zu exportieren, um dann daraus eine Übersicht beispielsweise in Excel zu erstellen.

    Viele Banken in Deutschland ermöglichen uns einen Export der aggregierten Kontoumsätze

    Die meisten Banken bieten uns mittlerweile die Möglichkeit die Kontoumsätze – sowohl für das Giro-, Tagesgeld oder Kreditkartenkonto – als CSV-Datei zu exportieren.

    Nachfolgend ist eine Übersicht ausgewählter Banken und die jeweiligen Exportmöglichkeiten aufgeführt, welche einen Export der Kontoumsätze integriert haben:

    Bank / AnbieterExportmöglichkeit
    ComdirectCSV
    CommerzbankCSV
    ConsorsbankCSV, Excel
    DKBCSV
    FidorCSV
    INGCSV
    N26CSV
    Stand: Januar 2021
    Exportmöglichkeiten der Kontoumsätze ausgewählter Banken in Deutschland

    Sollte ein Anbieter oder Exportmöglichkeit fehlen bzw. die Tabelle nicht mehr aktuell sein, gebt uns gerne Bescheid.

    Praxistipp: In 5 Schritten zur eigenen Einnahmen-Ausgaben-Übersicht

    Am Beispiel der Comdirect haben wir die Erstellung einer eigenen Einnahmen-Ausgaben-Übersicht basierend auf einem Export der Kontoumsätze in einer CSV-Datei und Bearbeitung mit Excel dokumentiert und in 5 Schritte aufgeteilt.

    Das unten aufgeführte Vorgehen kann ähnlich auch für andere Tabellenkalkulationsprogramme und CSV-Exports bei anderer Banken angewendet werden.

    1. Export der Kontoumsätze

    Für den Export unserer Kontoumsätze in eine CSV-Datei öffnen wir das Online-Banking der Comdirect und wählen in unserem Girokonto einen geeigneten Zeitraum zum Anzeigen der Kontobewegungen aus.

    Am Ende der Seite finden wir bei der Comdirect die Möglichkeit die Buchungen, als CSV-Datei zu exportieren.

    2. Import in Excel

    Die Kontobuchungen in der exportierten CSV-Datei importieren wir in Excel, damit wir diese in einer übersichtlichen Tabelle darstellen können.

    Dazu können wir folgendermaßen vorgehen:

    1. Excel öffnen
    2. „Datei“ ➡️ „Importieren“
    3. Dateityp für den Import auswählen: „CSV-Datei“ ➡️ „Importieren“
    4. Im Auswahlfenster nach der gespeicherten CSV-Datei aus unserem Online-Banking-Konto suchen, die Auswahl bestätigen und mit „OK“ importieren
    5. „Textimport Assistent“ öffnet sich
      1. Schritt 1 von 3: Bei Bedarf Dateiursprung korrigieren, bspw. von Macintosh auf Windows umstellen und im Vorschaufenster Veränderungen beobachten
      2. Schritt 2 von 3: „Semikolon“ als Trennzeichen definieren (kann sich bei CSV-Dateien anderer Banken unterscheiden – ausprobieren).
        Im Vorschaufenster prüfen, dass Text wie gewünscht in ein Tabellenformat aufgeteilt wird.
      3. Schritt 3 von 3: Meist sind keine Anpassungen nötig.
        Wir können bei Bedarf das Spaltenformat oder Trennzeichen für Zahlen definieren. Änderungen sind nachträglich ebenfalls möglich.
    6. Import der Daten in ein Arbeitsblatt: „Vorhandenes Datenblatt“ auswählen und bestätigen der Vorauswahl mit „OK“.
    7. Daten werden in der ausgewählten Zelle eingefügt.

    Die einzelnen Kontobuchungen sind damit in einzelnen Zeilen aufgelistet und mit den Attributen: Buchungstag, Wertstellung, Vorgang, Buchungstext und Umsatz in EUR in fünf Spalten dargestellt.

    Im nächsten Schritt definieren wir für jede Buchung eine eigene Kategorie.

    3. Bearbeiten der Daten

    Zur Anzeige der ersten Ergebnisse werden wir den Datensatz erweitern und jeder Buchung (Zeile) eine Kategorie zuweisen.

    1. Formatieren der Daten in ein Tabellenformat
      1. Datensatz (Kontobuchungen mit allen Spalten) inklusive Titelzeile markieren
      2. „Einfügen“ ➡️ „Tabelle“ (Kontrollkästchen aktivieren, da im Datenbereich die Überschriften (Titelzeile) bereits ausgewählt wurde)
    2. Jeder Buchung (Zeile) eine „Kategorie“ zuweisen – hier: Einnahmen, Ausgaben oder Umbuchung (für Überweisungen zwischen unseren Konten, welche sich nicht auf unsere Liquidität auswirken)
      1. Neue Spalte einfügen: In Zelle neben der Spalte „Umsatz in EUR“ bspw. „Kategorie“ schreiben
      2. Umsätze absteigend sortieren („Filter“ auswählen)
      3. In Spalte „Kategorie“ einfügen:
        • Alle positiven Umsätze: „Einnahme“
        • Alle negativen Umsätze: „Ausgabe“
        • Umbuchungen identifizieren (sofern vorhanden): „Umbuchungen“

    Für einen ersten groben Überblick der Einnahmen-Ausgaben-Übersicht werden diese drei Kategorien wahrscheinlich ausreichen und wir können uns die ersten Ergebnisse anzeigen lassen.

    4. Erstellen der Einnahmen-Ausgaben-Übersicht

    Zur Darstellung der Ergebnisse nutzen wir die Hilfe einer sogenannten Pivot-Tabelle. (Anm.: Alternativ könnte beispielsweise mit einer „SUMIF“- / „SUMMEWENN“-Funktion das gleiche Ergebnis in einer separaten Tabelle dargestellt werden.)

    1. Wir markieren den gesamten Tabellenbereich (Oben links die Tabelle auswählen, wenn das Hand-Symbol erscheint)
    2. Reiter „Einfügen“ und „Pivot-Tabelle“ auswählen
    3. Erstellen der Pivot-Tabelle im neuen Fenster mit „OK“ bestätigen 
    4. Definieren der Werte (siehe dazu angefügtes Bild):
      1. Spalten ➡️ „Kategorie“
      2. Zeilen ➡️ „Buchungstag“
      3. Werte ➡️ „Umsatz in EUR“
    5. Optional: Zellformat als Währung anpassen (Tabelle links markieren und über „Format“ ➡️ „Zelle“ im Reiter „Kategorie“ bspw. Währung auswählen und nach Präferenz anpassen).

    Auf der rechten Seite sehen wir das Ergebnis der Einnahmen-Ausgaben-Übersicht als Pivot-Tabelle dargestellt.

    Die letzte Spalte in der Pivot-Tabelle (Grand Total rechts) ist unser monatlicher Überschuss.

    Die letzte Zeile in der Pivot-Tabelle (Grand Total unten) führt die gesamten Ausgaben (in rot), Einnahmen und Überschuss (Sparbetrag) für die beispielhaften Werte eines Jahres auf.

    Für das aufgeführte Beispiel bedeutet das: Wir hatten einen Überschuss von 5.837 EUR – der Sparbetrag in einem Jahr.

    5. Visualisieren als Diagramm

    Die Visualisierung der Ergebnisse in einer Grafik können wir beispielsweise mit der Excel-Funktion „Diagramm“ umsetzen.

    1. Auswahl einer beliebigen Zelle innerhalb der Pivot-Tabelle
    2. Erstellen des Diagramms (Reiter „Einfügen“ ➡️ bspw. „Säulendiagramm“ auswählen

    Der Vorteil einer Pivot-Tabelle ist, dass sich Änderungen in der Datengrundlage automatisch auf die Ergebnisse auswirken und das Diagramm ebenfalls aktualisiert. Sollten beispielsweise nachträglich Fehler bei der Zuweisung einer Kategorie entdeckt werden, können diese im Datensatz korrigiert werden und die Pivot-Tabelle und Diagramm wird mit der Aktualisierung der Pivot-Tabelle (Auswahl der Pivot-Tabelle, im Reiter „Analysieren“ ➡️ „Aktualisieren“) angepasst.

    Bonustipp:

    Detailliertere Ergebnisse zur Analyse der Ausgaben können durch die Definition zusätzlicher „Unterkategorien“ in einer weiteren Hilfsspalte erstellt werden. Beispielsweise: Miete, Essen, Konsum, Urlaub, etc., um herauszufinden wofür wie viel Geld ausgegeben wurde. Dafür sind beispielsweise folgende zwei Schritte nötig:

    1. In Schritt 3 „Bearbeiten der Daten“ weitere Spalte hinzufügen, z.B. „Unterkategorie“
    2. In Schritt 4 „Erstellen der Einnahmen-Ausgaben-Übersicht“ die „Unterkategorie“ in den Pivot-Tabellen Feldern ergänzen.

    Anmerkungen & Quellen

    Titelbild: Kelly Sikkema on Unsplash

    Screenshots und Daten sind anonymisierte Beispieldaten.

  • Finanzpedia Blog – um was geht es?

    Finanzpedia Blog – um was geht es?

    Das ist ein Blog über die private Finanzplanung – egal ob das übergeordnete Ziel finanzielle Freiheit, Finanzbildung aufbauen, weiterentwickeln oder eine „andere Perspektive einnehmen“ ist – wir hoffen: für jeden Finanzinteressierten ist etwas dabei.

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    Wissensaustausch, das heißt für uns auch konstruktives Feedback anzunehmen und wenn möglich zu berücksichtigen. Du lernst von uns und wir von Euch.

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