Das Credit Suisse Research Institute hat am 22.06.2021 den zwölften „Global Wealth Report 2021“[1] veröffentlicht. Diese Vermögensstudie gibt Informationen zur Vermögenssituation privater Haushalte auf globaler, regionaler und nationaler Ebene, zur Vermögensverteilung sowie auch zur Prognose zukünftiger Vermögensniveaus.

In diesem Artikel haben wir die wesentlichen Erkenntnisse aus der Vermögensstudie der Credit Suisse zusammengefasst und einen besonderen Fokus auf die deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und Schweiz gelegt.

1. Was ist der Credit Suisse Global Wealth Report (2021)?

Die Schweizer Großbank „Credit Suisse“ veröffentlicht seit dem Jahr 2010 jährlich die Vermögensstudie „Global Wealth Report“ mit aktuellen verfügbaren Informationen zum Privatvermögen. Die Vermögensstudie 2021 umfasst zwei Dokumente:

  1. Global Wealth Report“ – Der Bericht zu den gesammelten Informationen inklusive Interpretationen, Graphen und Einschätzungen der Autoren auf knapp 60 Seiten zusammengefasst.
  2. Global Wealth Databook“ – Die Daten(grundlage), Quellen und Methodik auf rund 160 Seiten als Basis für den „Report“.

Privatvermögen basiert auf Nettoprivatvermögen

Im Vergleich zu anderen Vermögensstudien berücksichtigt der Credit Suisse Global Wealth Report das privat gehaltene Gesamtvermögen ausgedrückt als Nettoprivatvermögen, welches sich aus drei Kenngrößen errechnet:

Nettoprivatvermögen = Finanzvermögen + nicht-finanzielle Vermögenswerte – Schulden

Zum Finanzvermögen gehören die Geldmittel und auch Vermögen aus Aktien und anderen Wertpapieren.

Nicht-finanziellen Vermögenswerte sind beispielsweise Sachwerte wie Immobilien oder Grundstücke.

Die Studie fokussiert sich auf die weltweite Vermögenssituation bzw. -verteilung privater Haushalte, innerhalb und zwischen verschiedenen Ländern. Dieser Artikel und die Vermögensstudie berücksichtigt ausschließlich das oben beschriebene Nettoprivatvermögen, auch wenn im weiteren Verlauf die Begriffe „Vermögen“, „Gesamtvermögen“ oder „Nettovermögen“ verwendet werden.

Population berücksichtigt ausschließlich „Erwachsene“

Darüber hinaus werden in der Vermögensstudie Erwachsene bzw. erwachsene Personen berücksichtigt und nicht Haushalte, wie es sonst häufig üblich ist.

Erwachsene werden als Personen ab einem Alter von 20 Jahren definiert und für die Statistiken zum Vermögen je „Einwohner“ bzw. Pro-Kopf-Vermögen angewendet. Das bedeutet die Population einer betrachteten Bevölkerung ist reduziert auf Personen ab 20 Jahre.

Für die Betrachtung einzelner regionaler Unterschiede hat die Credit Suisse sieben Regionen definiert:

  1. Afrika
  2. Asien-Pazifik
  3. China
  4. Europa
  5. Indien
  6. Lateinamerika
  7. Nordamerika

Aufgrund der hohen Bevölkerung in China und Indien sind diese als separate Region festgelegt und nicht der kontinentalen Aufteilung zu Asien-Pazifik zugeordnet.

2. Gesamtvermögen und Pro-Kopf-Vermögen

Bis Ende 2020 ist das Haushaltsvermögen weltweit auf 418,3 Billionen USD angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um rund 28,7 Billionen USD bzw. 7,4 % (siehe Details dazu auch in unten stehende Tabelle). Im Vergleich mit dem privaten Gesamtvermögen der letzten 20 Jahre, ist der Anstieg von 2019 auf 2020 jedoch leicht unterdurchschnittlich gewesen.

Im Verhältnis zu den rund 5,2 Milliarden in der Studie berücksichtigen Erwachsenen ergibt das ein weltweites Pro-Kopf-Vermögen von durchschnittlich 79.952 USD und eine Steigerung um 4.501 USD (6 %) zum Vorjahr.


Vermögensniveau und durchschnittliches Pro-Kopf-Vermögen 2019 und 2020 (Eigene Darstellung basierend auf [1])

Regionales Gesamtprivatvermögen

Den größten Vermögensanstieg hatte Nordamerika mit rund 12 Bio. USD (10 %) und Europa mit rund 9 Bio. USD (9,8 %). In Indien und Lateinamerika war dagegen ein Rückgang des Gesamtprivatvermögens zu verzeichnen.

In Europa hatten vor allem die mitteleuropäischen Länder besonders hohe Vermögensanstiege. Schweden hat relativ betrachtet weltweit am meisten Vermögen aufgebaut (rund +20 %), Deutschland ist an vierter Stelle (+17,9 %), die Schweiz an achter Stelle (+12,5 %) und Österreich an elfter Stelle (+11,6 %). Laut Credit Suisse ist das hohe Vermögenswachstum vor allem auf das gehaltene Finanzvermögen zurückzuführen.

Regionales Pro-Kopf-Vermögen

Im Verhältnis zu den berücksichtigen Erwachsenen ergibt sich aus dem Gesamtvermögen das jeweilige durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen bzw. Vermögen je Erwachsene. Vor allem für den Vergleich einzelner Länder und deren Vermögensniveaus auf Bevölkerungsebene ist das Pro-Kopf-Vermögen eine gute Kennzahl für den Vergleich unterschiedlicher Länder bzw. Regionen.

Nordamerika hat mit rund 486.930 USD das mit Abstand höchste Pro-Kopf-Vermögen, gefolgt von Europa mit rund 174.836 USD. Auf einzelne Länder heruntergebrochen hat die Schweiz weltweit das höchste Pro-Kopf-Vermögen mit rund 673.962 USD, gefolgt von den USA, Hongkong und Australien. Österreich ist an 14. Stelle mit rund 290.348 USD und Deutschland an 16. Stelle mit 268.681 USD pro Person.

Die Schweiz hat mit 673.962 USD Vermögen pro Erwachsener mit Abstand das höchste durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen weltweit.

Die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr zeigen ein ähnliches Bild, die Schweiz hat mit mehr als 70.000 USD pro Kopf (+11,7 %) zugelegt und ist damit Spitzenreiter. Deutschland etwas mehr als 40.000 (+17,7 %) und Österreich fast 30.000 USD (+11 %). Unter den 10 Ländern mit dem größten Anstieg des Vermögens je Erwachsener, sind insgesamt sogar 7 Länder aus Europa.


Durchschnittliches Pro-Kopf-Vermögen von 2000 bis 2020 in USD (nominal) (Eigene Darstellung basierend auf [1] und [2])

Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich das Pro-Kopf-Vermögen weltweit nominal (ohne Berücksichtigung von Inflation) zwar immerhin mehr als verdoppelt – von knapp 31.000 USD pro Person im Jahr 20000 auf rund 79.952 USD pro Person im Jahr 2020. In Europa bzw. im deutschsprachigen Raum waren die Zuwächse aber deutlich größer: In Deutschland und Österreich hat sich das Pro-Kopf-Vermögen vom Jahr 2000 bis Ende 2020 fast verdreifacht und in der Schweiz sogar fast vervierfacht.


Privatvermögen GesamtVeränderung Privatvermögen zum VorjahrErwachsenePro-Kopf-VermögenVeränderung Pro-Kopf-Vermögen zum Vorjahr
[Bio. USD][%][Mio.][USD][%]
Afrika4,9+0,76717.371-2,1
Asien-Pazifik75,3+6,71.23860.790+5,0
China74,9+6,01.10567.771+5,4
Europa103,2+9,8590174.836+9,8
Deutschland18,3+17,968268.681+17,7
Österreich2,1+11,67290.348+11,0
Schweiz4,7+12,57673.962+11,7
Indien12,8-4,490014.252-6,1
Lateinamerika12,8-10,144724.301-11,4
Nordamerika136,3+10,0280486.930+9,1
Global418,3+7,45.23279.952+6,0
Vermögensniveau und Pro-Kopf-Vermögen weltweit, regional und im DACH-Raum (Basierend auf [1] und [2])

3. Vermögensverteilung

Für die Vermögensverteilung hat die Credit Suisse das Pro-Kopf-Vermögen in vier Vermögensstufen eingeteilt und in einer s.g. Vermögenspyramide dargestellt (siehe auch Abbildung unten):

  1. Unter 10.000 USD Pro-Kopf-Vermögen
  2. 10.000 – 100.000 USD
  3. 100.000 – 1 Mio. USD
  4. über 1 Mio. USD.

Globale Vermögenspyramide 2020 (Eigene Darstellung basierend auf [1])

Unter 10.000 USD pro Person

Die Credit Suisse schätzt, dass Ende letzten Jahres weltweit rund 2,88 Mrd. Erwachsene (55 % der globalen erwachsenen Bevölkerung) weniger als 10.000 USD Vermögen hatten. In diesem Vermögenssegment sind mit Abstand die meisten Personen zuzuordnen, jedoch ist diese Vermögensstufe in den letzten Jahren „kleiner“ geworden. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren in diesem Segment noch rund 70 % der globalen erwachsenen Bevölkerung.

In Summe verfügt dieses Vermögenssegment über rund 5,5 Bio. USD Vermögen bzw. nur rund 1,3 % des globalen Gesamtvermögens. Im Jahr 2017 waren es noch fast 3 % des globalen Vermögens.

Bei Betrachtung der regionalen Verteilung der Bevölkerung mit einem Vermögen unter 10.000 USD ist diese noch am gleichmäßigsten verteilt, aber vor allen in Afrika, Indien, Lateinamerika und im asiatisch-pazifischen Raum leben die meisten Personen mit weniger als 10.000 USD Vermögen (siehe Details auch in Tabelle unten).

10-100k USD pro Person

In der Vermögensstufe mit einem Pro-Kopf-Vermögen von 10.000 bis 100.000 USD sind rund 1,7 Mrd. Erwachsene bzw. 32,8 % der globalen Bevölkerung zugeordnet. Diese Stufe hatte in den letzten 20 Jahren den größten Zuwachs. Von rund 500 Mio. Erwachsenen im Jahr 2000 bis heute mehr als verdreifacht.

Laut Credit Suisse ist das vor allem durch den wachsenden Wohlstand der Schwellenländer begründet – insbesondere in China – sowie die Vergrößerung der Mittelschicht in den Entwicklungsländern.

100k – 1 Mio. USD pro Person

In der Vermögensstufe zwischen 100.000 bis 1 Mio. USD Pro-Kopf-Vermögen sind noch fast 583 Mio. Erwachsene bzw. 11,1 % der globalen Bevölkerung zugeordnet.

Millionäre – High Net Worth Individuals (HNWI)

Erstmals seit Veröffentlichung des ersten Vermögensberichts gibt es seit Ende 2020 weltweit mehr als 1 % Erwachsene (genauer: 1,1 %) mit einem Vermögen von mehr als 1 Mio. USD. Insgesamt waren es rund 56 Mio. Erwachsene weltweit. Diese 1,1 % der Erwachsenen in dieser Vermögensstufe halten demnach rund 191 Bio. USD bzw. rund 45 % des weltweiten Privatvermögens.

Durchschnittlich wurde letztes Jahr alle 6 Sekunden jemand Vermögensmillionär.

Das obere Segment der Personen mit mehr als 1 Mio. USD Vermögen werden häufig auch als „High Net Worth Individuals“ (HNWI) bezeichnet, oder auf Deutsch oft auch „hochvermögende“ bzw. „Vermögensmillionäre“.

2020 kamen rund 5 Millionen neue US-Dollar Millionäre dazu – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 %, das bedeutet auch: Durchschnittlich gab es letztes Jahr alle 6 Sekunden weltweit einen neuen Nettovermögensmillionär.

Die mit deutlichem Abstand meisten USD Millionäre leben in den USA – fast 22 Millionen Personen, was rund 39 % der weltweiten Millionäre entspricht. In China leben die zweitmeisten Millionäre – rund 5 Millionen Menschen (rund 9 % der Millionäre) – dicht gefolgt von Japan (7 %) und Deutschland (5 %). In der Schweiz leben laut Credit Suisse noch knapp 1 Million und in Österreich noch fast 350.000 Personen mit mehr als 1 Million USD Vermögen.

Unter Berücksichtigung der jeweiligen Bevölkerungsdichte sieht die Verteilung etwas anders aus. In der Schweiz sind knapp 14,9 % der Schweizer Erwachsenen mindestens US-Dollar-Millionäre. In Österreich sind es 4,8 % und in Deutschland 4,3 % – siehe dazu auch die Tabelle unten.

Oder anders betrachtet, in der Schweiz ist fast jede siebte Person Millionär, in Österreich jede 20. und in Deutschland verfügt jede 23. Erwachsene Person über mindestens 1 Mio. USD Nettovermögen.

Superreiche“ – Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI)

Die Verteilung der Personen innerhalb der Vermögensstufe mit mehr als 1 Mio. USD Gesamtvermögen ist ebenfalls sehr unverteilt. Die Credit Suisse hat dazu vier Segmente festgelegt (siehe auch Abbildung unten).

Der Großteil der USD Millionäre haben ein Vermögen zwischen 1 und 5 Millionen USD – genauer rund 49 Millionen Erwachsene bzw. fast 88 % aller Millionäre. Knapp 4,5 Millionen (8 % der „Vermögensmillionäre“) haben zwischen 5 und 10 Millionen USD. Und noch knapp 2,3 Millionen Millionäre (0,4 %) haben zwischen 10 und 50 Millionen USD Nettovermögen.


Globale Vermögenspyramide 2020 (Eigene Darstellung basierend auf [1])

Der obere Bereich des Segments der Millionäre (mit mehr als 50 Mio. USD Vermögen) wird häufig auch als „Ultra High Net Worth Individuals“ (UHNWI) bezeichnet bzw. „superreiche“ oder „sehr hochvermögende“ Privatpersonen. Ende 2020 waren knapp 215.000 Personen weltweit als UHNWI eingeordnet.

Die meisten superreichen leben wie auch schon in den vergangenen Jahren in den USA, wo rund 110.000 UHNWI leben, gefolgt von China mit fast 30.000 und Deutschland mit rund 10.000 Erwachsenen. In der Schweiz sind es laut Vermögensbericht noch 3.303 und in Österreich mehr als 800 UHNWI.


ErwachseneVermögensverteilung (Anzahl in Tausend und % der Erwachsenen)
[Tausend]unter 10.000 USD10T-100T USD100T-1 Mio. USDüber 1 Mio. USD
Afrika671.000595.486 (88,7 %)69.014 (10,3 %)6.224 (0,9 %)276 (0,04 %)
Asien-Pazifik1.238.316788.222 (63,7 %)315.273 (25,5 %)125.165 (10,1%)9.656 (0,8 %)
China1.104.956231.236 (20,9 %)729.884 (66,1 %)138.556 (12,5 %)5.279 (0,5 %)
Europa590.343193.853 (32,8 %)206.641 (35,0 %)174.065 (29,5 %) 15.784 (2,7 %)
Deutschland68.01510,6 %45,2 %39,8 %4,3 %
Österreich7.27114,2 %36,9 %44,1 %4,8 %
Schweiz6.95811,9 %33,7 %39,6 %14,9 %
Indien900.443695.142 (77,2 %)189.593 (21,1 %)15.011 (1,7 %)698 (0,1 %)
Lateinamerika447.376302.756 (67,7 %)125.790 (28,1 %)15.011 (4,0 %)698 (0,2 %)
Nordamerika279.95072.013 (25,7 %)78.632 (28,1 %)105.667 (37,7 %)23.638 (8,4 %)
Global5.232.3832.787.7071.714.825582.76656.084
Regionale Vermögenszusammensetzung und -verteilung je Region (Basierend auf [2])

4. Vermögensungleichheit

Die Vermögensungleichheit wird im Vermögensbericht mit dem Gini-Koeffizienten (auch: Gini-Index) angegeben, welcher ein statistisches Maß für die Ungleichverteilung beispielsweise von Vermögen innerhalb einer Gruppe bzw. Gesellschaft ist. In der Vermögensstudie der Credit Suisse wird ein Gini-Wert von 70 als relativ niedrig und über 80 als relativ hoch beschrieben. Allgemein kann der Gini-Wert zwischen 0 und 1 liegen, wobei ein Wert von 0 absolute Gleichverteilung und 100 absolute Ungleichverteilung bedeutet.[3]

Global über alle Erwachsenen weltweit betrachtet, war der durchschnittliche Gini-Koeffizient laut Credit Suisse Ende 2020 bei 88,9 % (siehe Details in Tabelle unten). In den letzten 20 Jahren ist in vielen Ländern die Vermögensungleichheit bis zur Finanzkrise 2008 gesunken und danach wieder kurzzeitig bis zum Jahr 2015 stark gestiegen bis zum Jahr 2015. Ausnahmen waren China und Indien, dort steigt die Vermögensungleichheit seit 20 Jahren.

Mit Blick auf einzelnen Regionen, beispielsweise in Europa, wird jedoch ersichtlich wie unterschiedlich die Vermögensungleichheit je Land ist. Ende 2020 beispielsweise war in Europa der Gini-Index besonders niedrig in Belgien (60,3 %), Italien (66,5 %), Griechenland (65,7 %) und Spanien (69,2 %) – vor allem im Vergleich zu anderen Ländern in Europa. Im deutschsprachigen Raum waren die Gini-Koeffizienten etwas höher: Österreich 73,6 %, Deutschland 77,9 % und Schweiz 78,1 %.


Gini-Koeffizient
202020192000
Deutschland77,977,981,2
Österreich73,573,972,2
Schweiz71,177,980,9
Spanien69,269,465,6
Italien66,566,460,1
Belgien60,360,3
Griechenland65,765,469,6
USA85,085,180,6
UK71,771,470,7
China70,469,959,9
Indien82,382,074,7
Global88,988,591,9
Vermögensungleichheit ausgedrückt als Gini-Koeffizient in ausgewählten Ländern (Basierend auf [1] und [2])

Fazit

Die Autoren der Vermögensstudie schlussfolgern, dass das Vermögenswachstum wohl losgelöst von der wirtschaftlichen Situation rund um die Auswirkungen der COVID-Pandemie gewesen ist.

Da alle Daten in US-Dollar angegeben sind, muss erwähnt werden, dass die letztjährige starke Abwertung des US-Dollars die Ergebnisse tendenziell besser aussehen lässt. Laut Credit Suisse sind etwa 3,3 Prozentpunkte dem Vermögensanstieg zuzuschreiben. Das bedeutet, bereinigt um etwaige unterjährige Wechselkursschwankungen wäre das globale Gesamtvermögen um 4,1 % (nominal 7,4 % auf 413 Bio. USD) und das durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen um 2,7 % (nominal 6 % auf 79.952 USD pro Person) gestiegen.

Der rasante Anstieg der Aktien- und Immobilienpreise, wurde durch vor allem durch die Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken befördert. Von welchen hauptsächlich die oberen Vermögenssegmente (mehr als 100.000 USD Pro-Kopf-Vermögen) profitiert haben. Im Gegensatz dazu sind die unteren Vermögenssegmente (unter 10.000 USD Pro-Kopf-Vermögen) eher stagniert oder haben sich in einigen Fällen sogar verringert.

Daraus resultiert erstmals seit Jahren wieder ein deutlicher Anstieg der Vermögensungleichheit in vielen Ländern. Darüber hinaus wird vermutet, dass die Schere zwischen Arm und Reich zukünftig eher wieder weiter auseinandergehen wird. Vor allem das Vermögen der oberen Vermögenssegmente könnte schneller ansteigen als das des Durchschnitts.

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Anmerkungen & Quellen


Daten & Informationen, Stand: 03.07.2021

Titelbild: Colton Duke (Unsplash)

[1] Credit Suisse Research Institute: Global Wealth Report 2021.
https://www.credit-suisse.com/media/assets/corporate/docs/about-us/research/publications/global-wealth-report-2021-en.pdf

[2] Credit Suisse Research Institute: Global Wealth Databook 2021.
https://www.credit-suisse.com/media/assets/corporate/docs/about-us/research/publications/global-wealth-databook-2021.pdf

[3] Worldbank Glossary: Gini-Index.
https://data.worldbank.org/indicator/SI.POV.GINI