Was sind ETFs? ETFs und Indexfonds erklärt

Einfach und günstig in eine Vielzahl von Aktien investieren. Das funktioniert mit ETFs so einfach wie nie. Was sind ETFs genau, wie funktionieren sie, was unterscheidet sie von Indexfonds, und welche ETFs werden empfohlen?

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Was sind und wie funktionieren ETFs? ETFs kurz erklärt

Die Abkürzung ETF (kurz für „Exchange Traded Fund“, oder deutsch: börsengehandelter Indexfonds) ist ein reguliertes Finanzprodukt, dessen Anlagestrategie auf der Nachbildung der Entwicklung eines oder mehrerer Indizes beruht.

Ein Index kann beispielsweise ein Aktienindex, Anleihenindex oder auch ein Rohstoffindex sein. Bekannte Aktienindizes sind der MSCI World, FTSE All-World, DAX oder der SMI. Der ETF verfolgt dabei das Ziel, die Rendite des zugrundeliegenden Indexes so gut wie möglich zu erreichen.

Ein ETF beinhaltet verschiedene Wertpapiere (bspw. Aktien oder Anleihen) in einem Fonds und ermöglicht uns, mit dem Kauf eines Finanzprodukts in viele Wertpapiere gleichzeitig zu investieren.

Welchen Index ein ETF versucht abzubilden, welche Gesamtkostenquote die Fondsgesellschaft verlangt, welche Kennnummer zur Identifikation vorhanden ist, welche Verwahrstelle zuständig ist und weitere wichtige Informationen finden wir im Fondsprospekt und auch im Factsheet.

Warum überhaupt in ETFs investieren?

Im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds (häufig auch „aktive Fonds“ genannt), deren Auswahl an Wertpapieren von Fondsgesellschaften „aktiv“ getroffen wird und auch durch Personal und Entscheidungen aktiver verwaltet werden, sind ETFs „passiver“ und bringen deshalb für uns Privatanleger(innen) entscheidende Vorteile mit sich:

  • Geringere Kosten: Die Gesamtkostenquote für die Verwaltung eines ETF wird auch mit Total Expense Ratio (TER) angegeben. Diese ist meist nur im niedrigen Prozentbereich. Für ETFs auf den MSCI World Index beispielsweise fallen meist nur zwischen 0,1 % und 0,2 % Gesamtkosten an. Wir sollten jedoch bedenken, dass neben der TER noch Kosten für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren (die ETF-Anteile, die wir erwerben) bei unserem Broker anfallen.
  • Transparenz: Die ETF-Anbieter legen regelmäßig offen, wie sich das Portfolio aus Wertpapieren in einem ETF zusammensetzt. Das bedeutet, wir sehen genau, worin wir investieren und wie groß die Anteile sind.
  • Diversifizierung: Mit einem ETF, der einen Index abbildet, der verschiedene Länder und Branchen abdeckt, investieren wir mit einer Transaktion in eine Vielzahl von Unternehmen. Damit streuen (bzw. verteilen) wir unser Verlustrisiko, ohne dass wir selbst aktiv werden müssen.
  • Auswahl & Angebot: Die Auswahl an Aktien-ETFs in Deutschland (Stand 2025: gibt es mehr als 1.000 Aktien-ETFs, die zum Vertrieb zugelassen sind) ist mittlerweile so groß, dass es für fast jeden Geschmack einen geeigneten ETF zur Auswahl gibt. Wer nachhaltig anlegen möchte, findet zu den globalen Aktienindizes auch nachhaltige Ableger in unterschiedlicher Ausprägung.

Trotz vieler Vorteile gibt es (leider) immer noch viele, die sich trotzdem nicht an die Börse trauen und deshalb auch Chancen liegen lassen. Und es gibt auch gute Gründe, warum jemand nicht in ETFs investieren möchte. Ebenso sollten die mentalen Faktoren bei der Geldanlage an der Börse nicht unterschätzt werden.

Was ist der Unterschied zwischen ETFs und Indexfonds?

Viel zu häufig werden ETFs und Indexfonds synonym verwendet. Manchmal wird sogar beschrieben, dass die ETFs die deutsche Bezeichnung für „Index Funds“ wären.

In der Realität sind es zwar ähnliche Finanzprodukte, aber keine gleichen, die wir synonym verwenden sollten. Wie eingangs definiert, sind ETFs börsengehandelte Indexfonds. Wir können uns ETFs deshalb auch als die börsengehandelte Variante von Indexfonds vorstellen.

Zuerst zu den Gemeinsamkeiten zwischen ETFs und Indexfonds.

  • ETFs und Indexfonds verfolgen das Ziel, einen Referenzindex so genau wie möglich abzubilden
  • ETFs und Indexfonds sind mit einer eindeutig identifizierbaren Nummer gekennzeichnet, die Wertpapierkennnummer (WKN) oder „International Security Identification Number“ (ISIN)
  • ETFs und Indexfonds sind Finanzprodukte mit geringeren Verwaltungskosten als beispielsweise klassische Investmentfonds („aktive Fonds“)
  • ETFs und Indexfonds werden in Deutschland nach EU-Richtlinien und Umsetzungsgesetz aufgelegt und nutzen die gleiche Rechtsgrundlage in Deutschland (siehe hier auch die dazugehörigen BaFin-Erklärungen).

Was sind die Unterschiede zwischen ETFs und Indexfonds?

  • ETFs werden an der Börse gehandelt und können zu den Handelszeiten mit einem „minutenaktuellen“ Kurs gehandelt werden.
  • Indexfonds werden nur einmal täglich bepreist und werden über eigene Plattformen der Anbieter gehandelt.
  • Indexfonds werden vor allem in Deutschland seltener angeboten als ETFs. Indexfonds sind hauptsächlich in den USA das dominierende indexbasierte Finanzprodukt.

Welche Kosten fallen beim Kauf von ETFs an?

Wer in ETFs investiert, muss mit verschiedenen Kostenbestandteilen rechnen.

  • TER, oder Gesamtkosten für die Verwaltung und Depotführung des ETFs
  • Transaktionskosten oder Orderentgelt für den Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen
  • Zusätzlich können je nach Broker noch Depotführungsgebühren hinzukommen

Welcher ETF oder Index wird empfohlen?

Gibt es den besten oder die besten ETFs? Die kurze, aber wohl nicht besonders hilfreiche Antwort: Nein.

Jedoch werden für die meisten Privatanleger(innen) weltweit investierende Aktien-ETFs die geeignetste Wahl sein. Sprich: ein ETF, der das Ziel verfolgt, einen globalen Aktienmarkt nachzubilden. Dazu zählen insbesondere folgende Aktienindizes:

Wie kann ich in ETFs investieren?

Wir können ETF-Anteile nicht direkt über einen Fondsanbieter (z.B. Amundi, Invesco, DWS Xtracker, iShares, SPDR …) erwerben, sondern nur über einen Broker. Folgende Schritte sind mindestens notwendig:

  1. Depot bei einem Wertpapierbroker eröffnen
  2. ETF(s) auswählen und WKN oder ISIN notieren
  3. Anzahl Stücke oder Volumen und Frequenz festlegen

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